Schloss Saaleck - Hammelburg
Saaleck - Weingut der Fürstäbte
Schloß Saaleck liegt malerisch etwa 1,5 km westlich von Hammelburg auf einem steil abfallenden Bergrücken. Nach heutigem Verständnis handelt es sich bei der Anlage ganz eindeutig nicht um ein Schloß, sondern um eine Burg. Doch wird Saaleck seit dem 14. Jahrhundert „Schloß" genannt. Ritter oder gar ein königliches Geschlecht wohnten nie dort. Vielmehr waren die Gebäude seit ihrer Errichtung im 11./ 12. Jahrhundert stets Amtsburg des Klosters Fulda. Gerne weilte der Fürstabt persönlich zur Sommer- und Weinlesezeit auf Saaleck. Dennoch erzählen viele Sagen von Kaisern, Königen oder edlen Burgfräulein. Gemeinsam haben die Geschichten stets eins:
sie ranken sich um den Saalecker Wein. Nicht ins Reich der Sagen und Märchen gehört dagegen die lange Weinbautradition: Am 7. Januar 777 schenkte Karl der Große sein Königsgut Hammelburg an das Kloster Fulda. In dieser Schenkungsurkunde werden erstmals Weinberge im Fränkischen erwähnt, somit darf sich Hammelburg zurecht "Älteste Weinstadt Frankens" nennen. Bereits seit dem 12. Jahrhundert diente Schloß Saaleck als Weingut der Äbte. Der Weinbau entwickelte sich zu einem wesentlichen wirtschaftlichen Faktor im Saaletal, der erst durch die Säkularisation einen vorläufigen Rückgang erfuhr.
Schloß Saaleck heute
Aus dieser geschichtlichen Verpflichtung und Verbindung zum Weinbau kaufte die Stadt Hammelburg 1964 Schloß Saaleck an und betrieb eine eigene Weinkellerei auf der Burg. Im September 2011 verkaufte die Stadt Hammelburg das Weingut an Familie Lange. 15 Rebsorten, Rot- und Weißweine, werden auf rund 20 Hektar angebaut. Außerordentliche klimatische Bedingungen und Boden (Muschelkalk) geben den Weinen ihre besondere Eigenart und Charakter. Dass das erlesene Sortiment vom einfachen Zechwein bis zur gehaltvollen Auslese, von fränkischen trocken bis zu edelsüßen Gewächsen reicht, dafür sorgen mittlerweile zahlreiche Winzer im Fränkischen Saaletal. Auf Saaleck ist heute außerdem ein Hotel/Restaurant untergebracht.
Der Geist des Weines
Ist der 25 m hohe Turm über 125 Stufen erklommen, so wird der Gast an klaren Tagen mit einer wunderbaren Fernsicht belohnt. Wie leicht fällt es, den Geist vergangener Jahrhunderte zu spüren, wenn der Blick vom Bergfried hinunter ins Tal der Fränkischen Saale oder über die grünen Hügel der Rhön wandert. Die Wälder und Weinhänge rundum lassen dem Geist Raum für Ruhe, Entspannung und neue Gedanken. Dass diese ganz bestimmt erfreulicher Art sein werden, das hat sicherlich nicht zuletzt mit dem Hammelburger Wein zu tun.
Lebendiges Kulturleben
Nicht nur der Wein lockt auf Saaleck sondern ebenso die schönen Künste. Freilichtbühne, Kunsthandwerk, Wein- und Federweißenfeste, Gourmet-Weinproben. In den Sommermonaten finden Veranstaltungen der verschiedensten Couleur statt. Schloßführungen, Sagenerzählnachmittage, Kabarett, Kleinkunst und Ausstellungen im ehemaligen Pferdestall, Theateraufführungen oder die Teilnahme an einer kulinarischen Weinlese bieten dem Kenner und Genießer Abwechslung und Unterhaltung. In der Nähe der Burg befindet sich außerdem der Ausgangspunkt für den neuen Weinlehrpfad, der nicht nur Wissenswertes über den Weinbau im Fränkischen Saaletal vermittelt, sondern der auch die enge Verbundenheit zu den Äbten aus Fulda aufzeigt. Der Weinlehrpfad ist Ausgangs- bzw. Endpunkt des "Abtsweges".